Vom Fall eines Idols.
Liebe Liebe,
Mehrere Jahre habe ich damit verbracht, zu dir aufzublicken.
Bewundert habe ich dich für deine Hingabe, deine Bescheidenheit, deine Ausstrahlung.
Beneidet habe ich dich um deine kindliche Naivität, dein Selbstvertrauen, deine lockere Art.
Gesehnt habe ich mich nach deinem Lachen, deiner Umarmung, deiner Nähe.
Gebraucht habe ich deine Freundschaft, deine Unterstützung, deinen Glauben.
Genossen habe ich deine Freude, deine innere Ruhe, deine Anwesenheit.
Du warst so oft so nah und doch immer so fern.
Und Heute.
Bewundere ich dich für deine Sturheit, deine neuen Ansichten, deine Überheblichkeit.
Beneide ich dich für deine Konsequenz, deine Arroganz, deine Stärke.
Sehne ich mich nicht nach deinem Lachen, nicht nach deiner Umarmung, nicht nach deiner Nähe.
Brauche ich nicht deine Freundschaft, nicht deine Unterstützung, nicht deinen Glauben.
Nein.
HEUTE bewundere ich meine eigene innere Stärke.
HEUTE beneide ich niemanden um eine solche Erfahrung.
HEUTE sehne ich mich nach etwas Neuem.
HEUTE brauche ich dich nicht mehr.
HEUTE … ist der Tag, Idole zu stürzen.
4. Juni 2005